Meditation
„setzt euch bequem hin…. macht die Hosentürdln auf….“.
Kaum saß ich halbwegs aufrecht und so gut es ging bequem, spürte ich schon dieses leise Kratzen im Hals. Noch ein kurzer Blick nach unten…ja, ein Glas Wasser stand bereit…ein Griff zur Hosentasche…Taschentuch und Hustenbonbon vorbereitet. Ich versuchte mich zu entspannen. Da war es wieder, dieses leichte Kitzeln im Hals. Ich schluckte. Es wurde schlimmer. Ich schluckte wieder. Schließlich nestelte ich das Hustenbonbon aus der Hosentasche…möglichst unauffällig… und steckte es in den Mund. Der Hustenreiz ließ etwas nach, verschwand aber nicht ganz.
Eine Minute später spürte ich ein Haar auf meiner Stirn. Ich zuckte mit den Augenbrauen, versuchte das unangenehme Jucken wegzudenken.
Da kam der Hustenreiz zurück und mit ihm ein komisches Gefühl am linken Schienbein…kroch da ein Insekt an mir hoch?
In der Zwischenzeit erklang leise Musik und unser Seminarleiter erzählte mit monotoner Stimme irgendetwas von Ausdehnung des Ich über die Stadt….
Ich konnte das Husten kaum mehr zurückhalten, schluckte ständig, wurde wütend auf mich selbst und meditierte keine Sekunde lang.
Jahre davor war das Meditieren ein herrliches Abenteuer gewesen. Ich konnte mich sofort in eine angenehme Position bringen, schloss die Augen, sah sofort Farben und Gesichter, Pflanzen und Gebäude. Egal, was in der geführten Meditation vor meinem inneren Auge erscheinen sollte…es war da…augenblicklich! Mittlerweile weiß ich, dass ich damals ein Weltmeister im „Vorstellen“ war. Sollte ich mir ein rotes fahrendes Auto vorstellen, war es in der Sekunde da.
Interessanterweise verlor ich diese „Begabung“ im Laufe der Jahre. Es war mir nicht einmal mehr möglich, eine bestimmte Farbe aufzurufen. Alles blieb grau, ohne Bilder, ohne Farben.
Meine Seminarkollegen berichteten nach Meditationen die tollsten Dinge. Sie sprachen von singenden Vögeln, Düften, bewegten Bildern…. Und ich fühlte mich immer schlechter und unfähiger. „was mache ich eigentlich da?, war eine Frage, die mir ständig durch den Kopf schwirrte! Ich fühlte mich entsetzlich unsensibel und unspirituell.
Die Sache war unglaublich zwiespältig für mich. Einerseits floh ich geradezu vor Meditationen, erzählte etwas von Husten oder Unwohlsein und versteckte mich draußen vor der Tür, andererseits wurde ich fast magisch von Seminaren und Workshops angezogen, in denen regelmäßig meditiert wurde.
Erleichterung machte sich erst nach langer Zeit breit, als ich an Seminaren teilnahm, in denen die Meditationen nur leicht gelenkt wurden und man keine großen Vorgaben bekam. Plötzlich begann ich diese Situationen zu genießen, auch wenn da gar nichts passierte.
Doch ich brauchte immer eine Gruppe, um meditieren zu können. Daheim wich ich sämtlichen Möglichkeiten, in die Entspannung zu gehen, konsequent aus. Das ist bis heute so geblieben. Es wundert mich, weil ich dahinter eine Angst spüre, die ich nicht begreifen kann. Wovor hab ich solche Angstgefühle? Es gelingt mir nicht, die Kontrolle über mich loszulassen. Ein Teil meiner Aufmerksamkeit ist stets im hier und jetzt.
Ich sitze ruhig, atme regelmäßig und automatisch, genieße die Situation, spüre die veränderte Energie im Raum, aber bleibe doch kontrolliert.
Was könnte denn passieren, wenn ich alleine meditiere?
Ja, das wäre jetzt wohl genau der richtige Augenblick, es auszuprobieren!
Ich werde es genau jetzt versuchen.
Kaum saß ich halbwegs aufrecht und so gut es ging bequem, spürte ich schon dieses leise Kratzen im Hals. Noch ein kurzer Blick nach unten…ja, ein Glas Wasser stand bereit…ein Griff zur Hosentasche…Taschentuch und Hustenbonbon vorbereitet. Ich versuchte mich zu entspannen. Da war es wieder, dieses leichte Kitzeln im Hals. Ich schluckte. Es wurde schlimmer. Ich schluckte wieder. Schließlich nestelte ich das Hustenbonbon aus der Hosentasche…möglichst unauffällig… und steckte es in den Mund. Der Hustenreiz ließ etwas nach, verschwand aber nicht ganz.
Eine Minute später spürte ich ein Haar auf meiner Stirn. Ich zuckte mit den Augenbrauen, versuchte das unangenehme Jucken wegzudenken.
Da kam der Hustenreiz zurück und mit ihm ein komisches Gefühl am linken Schienbein…kroch da ein Insekt an mir hoch?
In der Zwischenzeit erklang leise Musik und unser Seminarleiter erzählte mit monotoner Stimme irgendetwas von Ausdehnung des Ich über die Stadt….
Ich konnte das Husten kaum mehr zurückhalten, schluckte ständig, wurde wütend auf mich selbst und meditierte keine Sekunde lang.
Jahre davor war das Meditieren ein herrliches Abenteuer gewesen. Ich konnte mich sofort in eine angenehme Position bringen, schloss die Augen, sah sofort Farben und Gesichter, Pflanzen und Gebäude. Egal, was in der geführten Meditation vor meinem inneren Auge erscheinen sollte…es war da…augenblicklich! Mittlerweile weiß ich, dass ich damals ein Weltmeister im „Vorstellen“ war. Sollte ich mir ein rotes fahrendes Auto vorstellen, war es in der Sekunde da.
Interessanterweise verlor ich diese „Begabung“ im Laufe der Jahre. Es war mir nicht einmal mehr möglich, eine bestimmte Farbe aufzurufen. Alles blieb grau, ohne Bilder, ohne Farben.
Meine Seminarkollegen berichteten nach Meditationen die tollsten Dinge. Sie sprachen von singenden Vögeln, Düften, bewegten Bildern…. Und ich fühlte mich immer schlechter und unfähiger. „was mache ich eigentlich da?, war eine Frage, die mir ständig durch den Kopf schwirrte! Ich fühlte mich entsetzlich unsensibel und unspirituell.
Die Sache war unglaublich zwiespältig für mich. Einerseits floh ich geradezu vor Meditationen, erzählte etwas von Husten oder Unwohlsein und versteckte mich draußen vor der Tür, andererseits wurde ich fast magisch von Seminaren und Workshops angezogen, in denen regelmäßig meditiert wurde.
Erleichterung machte sich erst nach langer Zeit breit, als ich an Seminaren teilnahm, in denen die Meditationen nur leicht gelenkt wurden und man keine großen Vorgaben bekam. Plötzlich begann ich diese Situationen zu genießen, auch wenn da gar nichts passierte.
Doch ich brauchte immer eine Gruppe, um meditieren zu können. Daheim wich ich sämtlichen Möglichkeiten, in die Entspannung zu gehen, konsequent aus. Das ist bis heute so geblieben. Es wundert mich, weil ich dahinter eine Angst spüre, die ich nicht begreifen kann. Wovor hab ich solche Angstgefühle? Es gelingt mir nicht, die Kontrolle über mich loszulassen. Ein Teil meiner Aufmerksamkeit ist stets im hier und jetzt.
Ich sitze ruhig, atme regelmäßig und automatisch, genieße die Situation, spüre die veränderte Energie im Raum, aber bleibe doch kontrolliert.
Was könnte denn passieren, wenn ich alleine meditiere?
Ja, das wäre jetzt wohl genau der richtige Augenblick, es auszuprobieren!
Ich werde es genau jetzt versuchen.
anna petrovna - 4. Feb, 20:43