Montag, 1. Februar 2010

Der Prinz aus dem Märchen

Sehen wir uns die gängigen Märchen doch mal an: Schneewittchen, Dornröschen, Aschenputtel,….
Neunzig Prozent der Geschichte wird vom traurigen Leben der Hauptdarstellerin erzählt, die Grausames durchleiden muss, von der bösen Stiefmutter gequält wird, im einsamen Turm Selbstgespräche führend Zöpfe flicht, hundert Jahre schläft und letztendlich scheintot im gläsernen Sarg liegt….
Vom Prinzen hingegen wissen wir gar nichts, außer dass er grad zur rechten Zeit, schimmernd schön, klug, nett, sauber und anständig zur Rettung naht. Wir erfahren nichts Leidvolles aus seinem Leben… unreflektiert erscheint er auf der Bildfläche, küsst die Prinzessin ein Mal und schon ist alles im Lot…. und sie heiraten und leben, wenn sie nicht gestorben sind, noch heute.
Wundert es uns da, wenn wir Frauen … egal wie weit entwickelt und reflektiert…. auf unseren Prinzen warten? …. Ein Kuss und alles Mühsame, Schwere, Depressive würde in der Sekunde von uns abfallen und endlosem Glück Platz machen…?
Moment, Moment, meine Damen….wir kennen ja das wirkliche Ende der Märchen nicht!
Würde sich auch komisch lesen, wenn der Prinz auf der Hochzeitsreise schon vor der Fußballübertragung säße oder beim Herrenabend weilte….
Liebe Prinzessinnen, eine andere Erwartungshaltung würde uns viel Kummer ersparen!!!
Nehmt ihn wie er ist!!
Das Leben ist kein Märchen ;-)

Brief an den Unnahbaren

Wahrscheinlich ärgert es dich, dass ich dir wieder einmal schreibe…… Warum sag ich es nicht einfach? Ich kann es nicht. Unsere letzten Gespräche sind nie so abgelaufen, wie ich mir das gewünscht hätte. Im Nachhinein habe ich es immer als Fehler empfunden, damit angefangen zu haben.
Trotzdem hab ich vieles auf dem Herzen, was ich loswerden muss und deshalb schreibe ich es jetzt auf. Du kannst meinen Brief dann in Ruhe lesen, dir vielleicht Gedanken dazu machen, mir eventuell antworten oder schweigen. Das bleibt dir überlassen.
Ich möchte dir gern etwas über mich schreiben. Ich bin eine hübsche Frau. Ich habe Sinn für Humor. Ich liebe Gespräche über Sinnvolles und Sinnloses. Ich liebe Tiere und Kinder. Ich lache sehr gern. Manchmal bin ich ein bisschen trübsinnig, aber ich habe es immer geschafft, wieder auf die Beine zu kommen.
Ich gehe gern ins Kino. Menschen sind mir wichtig, Freunde brauche ich. Ich kann mich normalerweise sehr gut ausdrücken. Ich habe unendlich viel Geduld. Manchmal bin ich sehr gewaltbereit, natürlich lebe ich das nicht aus. Ich bin gern zärtlich und spüre gern Haut und Wärme. Ich war immer begehrenswert. Männer haben mich immer interessant gefunden. Ich denke sehr viel nach und grüble vielleicht zu viel. Ich mag mich und mir gefällt, was ich im Spiegel sehe, bis auf die Kilos zuviel……
Neben dir bin ich nicht mehr ich. Ich reduziere mich auf ein ….“nichts“. Nicht du machst das….ich mache es! An deiner Seite scheinen meine Talente zu schrumpfen und meine Probleme mit mir und meiner Umwelt zu wachsen. Ich fühle mich starr, unbeweglich, sprachlos, körperlos, geschlechtslos, fad, unhübsch, dick. Am schlimmsten ist diese Sprachlosigkeit, dieses nicht mehr ausdrücken können, was ich gerne sagen möchte…. Sogar jetzt fällt es mir sehr schwer.
Ich bin wie eingemauert, vermisse meine Lebendigkeit….. vielleicht erinnerst du dich noch daran, wie ich am Anfang unserer Beziehung war.
Dieser Brief macht dir keine Vorwürfe. Ich denke, du bist einfach so, wie du eben bist. Ich bin auf der Suche nach dem Teil von dir, den du vor mir verschlossen hast. Am Anfang hast du sehr viel von dir und deinen Gefühlen gezeigt, warst liebevoll, gesprächig, leidenschaftlich, interessiert, zärtlich, männlich, sehr lustig…. Du hast mich ständig berührt, mich gestreichelt, mich verwöhnt. Du hast mir das Gefühl gegeben, für dich sehr wichtig zu sein.
Wie hast du einmal gesagt: „ja, so ist das eben bei mir… alles Neue ist interessant….so wie mein neues Handy, aber bald verliere ich das Interesse daran….“
Ich habe in meinem Leben schon viel erlebt….also hab ich mir auch keine Wunder erwartet.. ich weiß, dass alles vergänglich ist, dass die Liebe flacher, aber tiefer wird, dass das Verliebtsein sich verändert und man nach einiger Zeit nicht mehr aneinander klebt…. Und trotzdem ist es zwischen uns so geworden, wie ich es noch nie erlebt habe.
Natürlich gibt es liebevolle Momente, die sehe ich auch. Aber es gibt eine fast unüberwindliche Distanz und eine große Entfernung, die mir zu schaffen macht. In manchen Nächten kann ich nicht einschlafen, weil du neben mir liegst und doch ewig weit weg scheinst. Ich kann mich dir nicht mehr nähern, zu oft hast du mich abgewiesen. Deine Zärtlichkeit kann ich sehen, doch sie gilt nicht mehr mir.
Manchmal würde ich gern mit unserem Hund tauschen, um deine Liebe zu spüren, deine Hände streicheln ihn ständig…. Ich bin nicht eifersüchtig auf ihn, er ist ein wunderbares Wesen!
Ich zweifle nicht daran, dass du mich lieb hast, aber es fehlt ein großer Anteil, der eben die Grundlage für eine Beziehung ist. Mein Vertrauen wird immer weniger, deine Geheimnisse immer größer….
Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich dir sagen möchte, dass ich deine Frau sein möchte, mit allem was dazu gehört. Ich möchte keine Schwester, Mutter oder sonst was sein. Wenn das nicht mehr möglich ist, möchte ich dich wirklich bitten, mir das offen zu sagen…. Damit ich nicht weiter warte!
Ich liebe dich!

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